Sind der Diamantenprinz und seine schwangere Witwe wirklich Mitglieder der deutschen Kaiserfamilie?

Vor einigen Tagen berichteten die deutschen Medien über das Verschwinden von Prinz Harald von Hohenzollern-Emden, nur wenige Monate nach seiner Hochzeit mit einer ehemaligen deutschen Bürgermeisterin. Die Witwe, die sich selbst Prinzessin Josefa nennt, ist im achten Monat schwanger. Der Chef des Sigmaringer Zweiges der Familie Hohenzollern stellt nun die Dinge klar und distanziert sich von dem Verstorbenen: „Er gehört nicht zu unserer Familie“

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Harald und Josefa von Hohenzollern-Emden sind nicht mit der königlichen Familie verwandt

„Liebe Leonberger Mitbürgerinnen und Mitbürger, heute schreibe ich mit schwerem Herzen“, schrieb Josefa von Hohenzollern-Emden am Mittwoch, den 25. Juni 2025, auf ihrem Instagram-Account. Josefa gab bekannt, dass ihr Mann, Harald Prinz von Hohenzollern-Emden, im Alter von 63 Jahren verstorben war. Laut Gala befindet sich die Witwe „in fortgeschrittener Schwangerschaft“ und erwartet im Alter von 51 Jahren einen Sohn, den sie Leopold nennen wird. Diese Ankündigung erschütterte Deutschland und die Nachricht machte in allen Redaktionen die Runde. Trotz der verschiedenen vorgebrachten genealogischen Forschungen war es unmöglich, die Abstammung Haralds von der Familie Hohenzollern zu finden.

Am Sonntag, dem 6. Juli, veröffentlichte das Familienoberhaupt Prinz Karl Friedrich von Hohenzollern-Sigmaringen eine Erklärung, in der er den Missbrauch der Titel des Verstorbenen durch Harald zu dessen Lebzeiten sowie durch seine Frau Josefa anprangerte. Seit der Abschaffung von Monarchie und Adel in Deutschland ist der Adelstitel ein fester Bestandteil des Familiennamens. Das Wort „Prinz” erscheint also durchaus im Namen, ist aber kein Titel mehr an sich. In der Geschichte gab es zahlreiche Fälle, in denen deutsche Prinzen erwachsene Männer adoptierten, um ihren Namen an sie weiterzugeben. Im Fall des Verstorbenen liegen die Dinge jedoch ein wenig anders.

Der Fall sorgte in Deutschland für viel Aufsehen, einerseits aufgrund der fortgeschrittenen Schwangerschaft der Witwe, andererseits aufgrund ihrer Bekanntheit. Josefa Schmidt war von 2008 bis 2020 Bürgermeisterin ihres Heimatorts Kollnburg in Bayern und kandidierte für das Bürgermeisteramt in Leonberg in Baden-Württemberg. Der plötzliche Tod ihres Ehemanns beendete ihre laufende Kampagne. Harald ist ein in Namibia ansässiger Diamantenhändler aus München, der den Spitznamen „Diamantenprinz” trägt.

Harald Prinz von Hohenzollern-Emden vor der namibischen Flagge (Foto: Marine Diamond PTY Ltd)

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Harald Prinz von Hohenzollern-Emden erhielt seinen Namen durch Heirat

Es war seltsam, dass sich der Stammbaum von Harald von Hohenzollern-Emden nicht zurückverfolgen ließ, da nur sehr wenige Familienmitglieder den Namen „Emden” an ihren Namen anhängten. Im Jahr 1911 trat Prinz Franz Joseph, der Zwillingsbruder des Oberhaupts der Familie von Hohenzollern-Sigmaringen, in die Kaiserliche Marine ein. 1913 wurde er dem Kreuzer Emden zugeteilt. Während des Ersten Weltkriegs nahm er von Bord dieses Schiffes aus an mehreren Schlachten teil, darunter auch an einer auf den Kokosinseln. Das Schiff lief auf ein Korallenriff auf, wobei 136 Seeleute starben. Nach dem Krieg erhielten die Überlebenden die Erlaubnis, den Namen „Emden” an ihren Familiennamen anzuhängen. Dies tat Prinz Franz Joseph im Jahr 1933, sodass seine Nachkommen seither den Namen Hohenzollern-Emden tragen.

Harald von Hohenzollern ist jedoch kein Nachkomme der Familie, wie der Zweigleiter Sigmaringen heute in der Presse erklärt. „Es handelt sich um kein Mitglied unserer Familie. Er ist uns nicht persönlich bekannt, ist nicht mit uns verwandt und stammt auch nicht von unserer Familie ab.“ In Wirklichkeit wurde der Verstorbene als Tom Harald Krieger geboren. Tom Harald Krieger heiratete 1997 Prinzessin Angela von Hohenzollern-Emden, die selbst diesen Namen durch ihre erste Ehe mit Prinz Carl Alexander von Hohenzollern-Emden im Jahr 1991 angenommen hatte. Prinz Carl Alexander ist tatsächlich der Enkel von Franz Joseph, dem Soldatenprinzen, der auf dem Schiff Emden gekämpft hatte.

Nach dieser Kontroverse entfernte Josefa von Hohenzollern die Bezeichnung „Prinzessin“ aus ihren sozialen Netzwerken und veröffentlichte eine Erklärung, um die Situation klarzustellen. Sie erklärte, dass ihr Mann der Erbe einer „renommierten Schmuckdynastie“ sei. Sie gibt auch zu: „Den Prinzentitel erwarb er durch die frühere Heirat mit einer langjährigen Freundin, einer mittlerweile verstorbenen Hohenzollern-Prinzessin. Mein verstorbener Ehemann, Harald Prinz von Hohenzollern-Emden, war nach Recht und Gesetz ein ordnungsgemäßer adeliger Prinz aus dem, dem europäischen Hochadel angehörenden, Hause Hohenzollern.“ Alles ist nur eine Frage der Auslegung, da er tatsächlich das Recht, diesen Namen zu tragen, rechtmäßig erworben hatte.

Die Hohenzollern wurden unter anderem Könige von Preußen und auch deutsche Kaiser. Der Zweig Sigmaringen herrschte über das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen, bis es 1849 in die Provinz Hohenzollern des Königreichs Preußen eingegliedert wurde. Ein Mitglied der Familie wurde auch zum Begründer der letzten Dynastie der rumänischen Könige.

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Nicolas Fontaine

Rédacteur en chef

Nicolas Fontaine a été concepteur-rédacteur et auteur pour de nombreuses marques et médias belges et français. Spécialiste de l'actualité des familles royales, Nicolas a fondé le site Histoires royales dont il est le rédacteur en chef. nicolas@histoiresroyales.fr