Die Schweizer Präsidentin empfängt drei deutschsprachige Monarchen, den deutschen und den österreichischen Bundespräsidenten in St. Gallen

Jedes Jahr treffen sich die Staatsoberhäupter der deutschsprachigen Länder zu einem informellen Gipfeltreffen in einem der sechs Länder, in denen Deutsch eine der Landessprachen ist. Drei dieser Länder sind Monarchien. Am 4. September trafen sich der deutsche und der österreichische Bundespräsident, die Schweizer Bundespräsidentin, König Philippe von Belgien, Großherzog Henri von Luxemburg und Erbprinz Alois von Liechtenstein in der Schweiz zu diesem letzten Gipfeltreffen, bei dem Henri als luxemburgisches Staatsoberhaupt teilnahm.

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Die sechs Staatsoberhäupter der deutschsprachigen Staaten versammelten sich im Kanton St. Gallen in der Schweiz

Genau in einem Monat, am 3. Oktober, wird Großherzog Henri von Luxemburg nach 25-jähriger Regierungszeit abdanken. Sein ältester Sohn Guillaume wird ihm auf dem großherzoglichen Thron folgen. Zu den Terminen, die bereits auf der Agenda des designierten Großherzogs stehen, gehört der jährliche Gipfel der deutschsprachigen Staatschefs, der traditionell im Spätsommer oder Herbst stattfindet. Die Staatschefs werden also im nächsten Jahr einen Neuling in ihrem Kreis begrüßen.

Die Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten Elke Büdenbender, Königin Mathilde von Belgien, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Großherzog Henri von Luxemburg, König Philippe von Belgien, Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und ihr Ehemann Morten Keller, Erbprinz Alois von Liechtenstein, Kronprinzessin Sophie von Liechtenstein, der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer posieren für ein Gruppenfoto während des informellen Gipfeltreffens der Staatschefs der deutschsprachigen Länder am Donnerstag, 4. September 2025, in Ragaz-les-Bains in der Schweiz (Foto: KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

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Großherzog Henri von Luxemburg traf zum letzten Mal seinen Cousin ersten Grades, König Philippe von Belgien, sowie den Erbprinzen Alois von Liechtenstein. Alois ist zwar noch nicht Staatsoberhaupt des Fürstentums, genießt aber seit der Übertragung der Regentschaft des Landes durch seinen Vater Hans-Adam II. im Jahr 2004 alle Vorrechte des Staatsoberhauptes. Alois ist durch Heirat Neffe von Prinzessin Margaretha von Luxemburg, einer der Schwestern von Großherzog Henri. Seine Ehefrau, Erbprinzessin Sophie von Liechtenstein, geborene Herzogin in Bayern, ist eine Nachfahrin der Schwester von Königin Elisabeth von Belgien und somit eine Vorfahrin von König Philippe und Großherzog Henri.

Die jüngsten Verwandtschaftsbeziehungen zwischen den Herrschern Liechtensteins, Belgiens und Luxemburgs (Bild: Histoires Royales)

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Unter diesen königlichen Verwandten müssen drei Präsidenten ihren Platz finden: der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der österreichische Bundespräsident Alexander Van der Bellen und die Schweizer Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter. Der deutsche Bundespräsident trifft häufig mit den Monarchen des Kontinents zusammen, ebenso wie sein österreichischer Amtskollege, der seit mehreren Jahren an diesem Gipfel teilnimmt. Für das Schweizer Staatsoberhaupt ist es hingegen jedes Mal eine Premiere, da die Amtszeit des Präsidenten nur ein Jahr dauert.

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Letztes Treffen der deutschsprachigen Staatschefs für Großherzog Henri von Luxemburg

Das Treffen fand dieses Jahr in Bad Ragaz im Kanton St. Gallen statt. Die Schweizer Präsidentin Karin Keller-Sutter wurde von ihrem Ehemann Morten Keller begleitet, um ihre Amtskollegen in ihrem Land zu empfangen. Das Treffen wurde in dem Kanton organisiert, aus dem die Präsidentin stammt. Der Kanton St. Gallen, der an Österreich und Liechtenstein grenzt, hat etwa eine halbe Million Einwohner. Am ersten Tag fand am Nachmittag eine Arbeitssitzung zu aktuellen politischen Fragen statt. Am Abend lud die Schweizer Präsidentin zu einem Abendessen ein. Das Gipfeltreffen dauert zwei Tage und wird am 5. September in St. Gallen mit Diskussionen über die Wettbewerbsfähigkeit Europas, einem Spaziergang durch die Altstadt und einem Besuch des Klosters fortgesetzt.

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Die informellen Gipfeltreffen finden seit 2004 statt und bieten den Staatschefs der Länder, in denen Deutsch Amtssprache ist, die Möglichkeit, sich in einem informellen Rahmen zu treffen. 2014 sind Belgien und Luxemburg der Gruppe beigetreten. Die Atmosphäre ist entspannt und das Protokoll ist auf ein Minimum beschränkt. In der Regel umfasst das Programm zwei Sitzungen, die restliche Zeit ist für Besichtigungen vorgesehen. Auch die Ehefrauen sind willkommen. König Philippe wurde von Königin Mathilde begleitet. Kronprinz Alois wurde von Kronprinzessin Sophie begleitet. Großherzogin Maria Teresa begleitete ihren Ehemann hingegen nicht zu seinem letzten Gipfeltreffen.

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Deutsch ist die am weitesten verbreitete Amtssprache in Europa. Nur drei Länder haben Englisch als Amtssprache: das Vereinigte Königreich, Irland und Malta. Mit fünf Ländern, die Französisch als Amtssprache eingeführt haben, liegt Französisch an zweiter Stelle nach Deutsch: Frankreich, Monaco, Belgien, Luxemburg und die Schweiz. Weltweit sprechen nach den neuesten Zahlen etwa 95 Millionen Menschen Deutsch als Muttersprache, davon leben 78 % in Deutschland. Insgesamt leben etwa 88 Millionen Menschen mit Deutsch als Muttersprache in einem der sechs europäischen Länder, in denen Deutsch Amtssprache ist. Die Gesamtbevölkerung dieser sechs Länder beträgt mehr als 115 Millionen Einwohner.

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Nicolas Fontaine

Rédacteur en chef

Nicolas Fontaine a été concepteur-rédacteur et auteur pour de nombreuses marques et médias belges et français. Spécialiste de l'actualité des familles royales, Nicolas a fondé le site Histoires royales dont il est le rédacteur en chef. nicolas@histoiresroyales.fr