Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier beendete seinen Staatsbesuch in Spanien mit einer gemeinsamen Reise mit König Felipe VI. nach Gernika. Dieser symbolträchtige Besuch ermöglichte es beiden Nationen, das Kapitel der Bombardierung von 1937 abzuschließen. Der deutsche Bundespräsident traf dabei auch die letzten Überlebenden der Zerstörung der Stadt durch die Legion Condor.
König Felipe VI. begleitet den deutschen Bundespräsidenten zum Abschluss seines Staatsbesuchs in Spanien nach Gernika
1937, mitten im spanischen Bürgerkrieg, schickte Hitler die Legion Condor als Verstärkung für Francos Nationalisten. Am 26. April fand die Operation Rügen statt, ein Luftangriff auf die Stadt Gernika, die ehemalige Hauptstadt des Baskenlandes. Diese Bombardierung fand internationale Beachtung in den Medien und öffnete der ganzen Welt die Augen für den Krieg in Spanien. Die Bombardierung traumatisierte eine ganze Generation und inspirierte zahlreiche Künstler, darunter Pablo Picasso zu seinem berühmten Gemälde Gernika.
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier absolvierte einen dreitägigen Staatsbesuch in Spanien und wollte vor seiner Rückkehr unbedingt Gernika besuchen. König Felipe VI. von Spanien begleitete seinen deutschen Gast am 28. November 2025 in diese Stadt, die heute 17.000 Einwohner zählt. Gernika gilt als Wiege von Biskaya. Die Stadt wurde 1366 gegründet und entwickelte sich zur geistigen Hauptstadt des Baskenlandes. Unter dem Baum von Gernika, einer uralten Eiche, versammelten sich die Herren von Biskaya und hielten, wie es Brauch war, politische Versammlungen ab. Der heutige Baum von Gernika ist eine 150 Jahre alte Eiche, die übrigens die Bombardierung von 1937 überstanden hat.
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Auf dem Friedhof von Zallo wurden König Felipe, Präsident Steinmeier und die deutsche First Lady Elke Büdenbender vom Lehendakari, Imanol Pradales, empfangen. Der Lehendakari ist der Ministerpräsident des Baskenlandes, also der Regierungschef der autonomen Gemeinschaft. Der Präsident des baskischen Parlaments, zahlreiche Mitglieder der Regierung und verschiedener Versammlungen sowie lokale Mandatsträger waren bei diesem symbolträchtigen Besuch anwesend. Auch das Oberhaupt von Pforzheim, in Deutschland, war dabei. Diese Stadt in Baden-Württemberg ist seit 1989 Partnerstadt von Gernika.
Das Musikstück „Gernika“ von Pablo Sorozabal wurde zur Eröffnung der Zeremonie gespielt. Die Glocke neben dem Mausoleum, das den Opfern des Bombenangriffs gewidmet ist, läutete. Diese Glocke befand sich in der Kirche San Juan de Ibarra, die bei dem Bombenangriff zerstört wurde. Nach dem Läuten legten zwei Vertreter der deutschen Botschaft einen mit der deutschen Flagge geschmückten Kranz auf die Stufen des Musikpavillons nieder, woraufhin eine Schweigeminute eingelegt wurde, um die Ehrung der Opfer des Bombenangriffs auf Gernika zu beenden.
Am Ende der Eingangserweiterung des Friedhofs steht ein Mausoleum, das den Opfern des Bombenangriffs auf Gernika gewidmet ist und ihnen Ehre und Respekt zollt. Es wurde 1995 zum Gedenken an den 58. Jahrestag des Bombenangriffs eingeweiht und sollte den verursachten Schaden wiedergutmachen und das Andenken aller Opfer ehren. In der Krypta befindet sich ein Sarkophag mit den Überresten von Opfern des Bombenangriffs und des spanischen Bürgerkriegs.
Anlässlich dieser Gedenkfeier trafen der deutsche Bundespräsident und der spanische König die letzten Überlebenden des Bombenangriffs. Der Besuch mit den Überlebenden und deren Nachkommen fand im Friedensmuseum von Gernika statt, einem Museum, das der Geschichte des Bombenangriffs gewidmet ist.
