König Abdullah II. setzt seine diplomatischen Reisen rund um den Globus fort. Am Dienstag war das jordanische Staatsoberhaupt zu Gast bei Bundeskanzler Friedrich Merz in Deutschland, um die jüngsten Entwicklungen in der Region zu erörtern. Abdullah forderte die internationale Gemeinschaft auf, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, „um die alarmierende Ausbreitung von Hunger und Leid unter der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu stoppen”.
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Bundeskanzler Friedrich Merz begrüßt König Abdullah II. in Berlin
Vor einigen Tagen befand sich der 63-jährige König Abdullah II. von Jordanien auf der anderen Seite des Atlantiks. Nach einem Treffen mit kanadischen Regierungsvertretern setzte der haschemitische Herrscher seine Weltreise fort und erreichte Europa. Am Dienstag machte er einen Zwischenstopp in Berlin, wo er Bundeskanzler Friedrich Merz traf. Dieser begrüßte den Herrscher mit einer Willkommenszeremonie im Ehrenhof des Kanzleramts.


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Die beiden Männer besprachen die jüngsten Entwicklungen in der Nahostregion. König Abdullah ist seit jeher ein starker Verfechter der palästinensischen Sache und setzt sich für eine Zwei-Staaten-Lösung ein. Am Dienstag, dem 29. Juli, sagte König Abdullah auf der Pressekonferenz nach den Gesprächen der beiden Staatschefs: „Hilfsbemühungen dürfen nicht politisiert werden. Hungernde Zivilisten ins Visier zu nehmen, während sie versuchen, Hilfe zu bekommen, ist inakzeptabel.“

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König Abdullah rief zu einem sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand in Gaza auf. Er forderte zudem, „die uneingeschränkte Einhaltung des humanitären Völkerrechts zu gewährleisten und den ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe in allen Gebieten sicherzustellen”. Der jordanische König begrüßte zudem die Unterstützung Deutschlands für die humanitäre Hilfe im Gazastreifen. In Bezug auf die Beziehungen zwischen Jordanien und Deutschland sagte König Abdullah, dass beide Länder eine tiefe und starke Partnerschaft teilen, die auf gemeinsamen Werten, gegenseitigem Respekt sowie einer effektiven Zusammenarbeit in den Bereichen Politik, Wirtschaft und humanitäre Hilfe beruht.

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„Die Tragödie, mit der die Palästinenser in Gaza konfrontiert sind, ist unbeschreiblich. Jordanien steht an vorderster Front der Länder, die die Menschen in Gaza unterstützen. Es gibt keine Alternative zur Lieferung der wichtigsten Hilfsgüter auf dem Landweg und per Lkw nach Gaza. Derzeit können jedoch nur 60 Lastwagen pro Woche geschickt werden. Wir sollten in der Lage sein, mindestens 150 pro Tag zu schicken.“
„Wir sind Deutschland für seine Unterstützung bei den Luftabwürfen dankbar. Auch wenn der Lufttransport von Hilfsgütern allein keine Lösung darstellen kann, sendet er eine klare Botschaft und setzt Israel unter Druck, zu zeigen, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun.“ Der deutsche Bundeskanzler erklärte seinerseits: „Während wir hier sind, befinden sich zwei M300-Flugzeuge in der Luft auf dem Weg nach Jordanien. Sie werden dort ausgerüstet und betankt, um die Mission ab nächster Woche, vielleicht sogar schon ab morgen, durchzuführen.“ Friedrich Merz wiederholte die Forderung Deutschlands nach einem Waffenstillstand in Gaza und einer Linderung der katastrophalen humanitären Lage in der Region. Er betonte zudem, dass sein Land alle Maßnahmen zur Annexion des Westjordanlandes und zur Umsiedlung seiner Bevölkerung ablehnt, wie aus einer Mitteilung des königlichen haschemitischen Hofes hervorgeht.